Starthilfe geben und Überbrückung des Fahrzeugs - so geht's!

Ganz besonders im Winter kann es immer wieder dazu kommen, dass das Auto nicht startet. Am Häufigsten hat die Batterie daran schuld. Sie können Starthilfe geben, indem sie ein Starthilfekabel zur Überbrückung verwenden. Es ist daher ratsam ein Starthilfekabel immer im Auto mitzuführen. Eine große Zahl an Autofahrern ist bereit, Ihnen dabei zu helfen. 

Mögliche Gefahren beim Fremdstarten eines Fahrzeuges

Ein Fehler, der bei der Starthilfe begangen wird kann mitunter teuer werden. Der schwerwiegendste Fehler ist dabei, die Pole miteinander zu vertauschen. Die Plus- und Minussymbole sind hierbei nicht immer sofort ersichtlich. Es kann sein, dass die Autobatterie nicht sichtbar im Fahrzeug verbaut ist oder die Symbole verdeckt sind. Sind sie sich nicht sicher, an welchem Pol das Überbrückungskabel anzuschließen ist, ist es ratsamer das Fahrzeug stehen zu lassen. Mögliche Schäden, die bei einem Fehler auftreten können beginnen bei einer defekten Audioanlage und können bis zu einer zerstörten Lichtmaschine reichen. 

 

Eine weitere Problematik ist die Entstehung von Knallgas, welches sich in der entleerten Batterie sammelt. Wird nun das Überbrückungskabel von der Batterie abgeklemmt, kann es zur Funkenbildung kommen die das Knallgas explodieren lässt. Diese Explosion kann dazu führen, dass Batteriesäure austritt und herumspritzt. Die Folgen können schwere Verätzungen sein. Es ist daher ratsam die folgende Anleitung für eine Starthilfe durchzulesen, bevor Sie ein Fahrzeug fremdstarten.

Das korrekte Fremdstarten Ihres Autos - Step by Step

  1. Zu Beginn ist es notwendig, dass beide Fahrzeuge problemlos mit dem Überbrückungskabel an den Batterien verbunden werden können.
  2. Im nächsten Schritt sollten alle stromverbrauchenden Geräte (z.B. Heizung, Radio, …) in beiden Fahrzeugen ausgeschaltet werden.
  3. Danach sollte die Spannung der beiden Autobatterien überprüft werden, diese sollte identisch sein.
  4. Beginnen Sie die Überbrückung am Pluspol der schwachen Batterie mit dem roten Kabel und klemmen Sie die andere Seite des Kabels an den Pluspol der anderen Batterie.
  5. Verkabeln Sie nun zuerst den Minuspol von der Spenderbatterie mit dem schwarzen Kabel und befestigen Sie die andere Seite des Kabels mit einer unlackierten und freien Stelle am Motorblock des Empfängers. Häufig wird an dieser Stelle ebenfalls der Minuspol verwendet, dies ist allerdings nicht empfehlenswert, da es nach einem erfolgreichen Startversuch bei der Lösung der Kabel zur Funkenbildung kommen kann. Die Folge dessen ist eine mögliche Explosion des gesammelten Knallgases.
  6. Sind beide Fahrzeuge miteinander verkabelt, muss zuerst das Spenderauto gestartet werden. Im Anschluss kann dann auch das Empfängerauto angelassen werden.
  7. Damit es nicht zu einer Überspannung kommt ist es ratsam, Verbraucher im Empfängerauto einzuschalten. Mögliche Verbraucher sind hierbei die Lüftung, die Heizung oder das Autoradio. Vom Einschalten des Lichts ist an dieser Stelle eher abzuraten.
  8. Ist ein Startversuch mit der leeren Batterie geglückt, sollte die Verkabelung nicht sofort gelöst werden. Beide Fahrzeuge sollten so einige Minuten laufen um die Batterie noch etwas weiter aufzuladen.
  9. Im nächsten Schritt muss die Verkabelung wieder gelöst werden. Dabei ist es wichtig, dass das Auto mit der benötigten Starthilfe weiter läuft. Der Abbau ist daher in folgender Reihenfolge durchzuführen. Sie beginnen mit der schwarzen Verbindung, welche am Motorblock befestigt wurde, dann lösen Sie das Kabel am Minuspol des Spenderautos. Danach wird das rote Kabel zuerst am Pluspol des Spenderautos gelöst, ehe es auch am Empfängerauto abgeklemmt wird.
  10. Sollten Sie den Startvorgang in kürze nicht wiederholen wollen, so sollte die Batterie aufgeladen werden. Hierfür ist es am besten, wenn das Auto einige Kilometer auf der Autobahn gefahren wird. Sie sollten sicherheitshalber allerdings das Starthilfekabel mitführen, da der Aufladeprozess nicht immer funktioniert. Ist die Batterie besonders stark in Mitleidenschaft gezogen, so ist es möglich dass der Aufladeprozess nicht funktioniert. In diesem Fall sollte die Autobatterie richtig entsorgt werden und eine neue Autobatterie erworben werden.

Merksatz für die richtige Verkabelung

Um sich die richtige Verkabelung einfacher zu merken gibt es die RST-Regel. Diese orientiert sich an dem Alphabet. R steht hierbei für das rote Kabel, S steht für das schwarze Kabel und T steht für Toll. Es sollte also zuerst das rote, dann das schwarze Kabel verbunden werden, damit das Auto läuft. Das ist toll! Um die Kabel dann wieder zu lösen ist die umgekehrte Reihenfolge zu beachten. Da das Auto läuft (T steht für toll), muss zuerst die schwarze, dann die rote Verbindung gelöst werden.

Funktioniert das Starten trotzdem nicht?

Bei einer leeren Autobatterie ist das Fremdstarten meistens die Lösung, sodass sie das Fahrzeug im Anschluss problemlos fahren können. Sollte das Fremdstarten trotzdem nicht funktionieren, liegt die Ursache nicht an der Batterie. Häufig ist dann der Anlasser das Problem. Eine weitere Möglichkeit sind unterschiedliche Batteriespannungen der leeren und der Spenderbatterie. Es kann beispielsweise zu Problemen kommen, wenn die volle Batterie 12 V besitzt, die Empfängerbatterie allerdings 24 V benötigt oder zu viele Verbrauchergeräte im Hintergrund laufen. 

 

Fremdstarten ist einfach und es ist lohnenswert ein Überbrückungskabel mitzuführen. Selbst wenn Sie selbst es nicht benötigen, können Sie anderen Verkehrsteilnehmern helfen.